Adonisröschen

Zwischen Mallnow und Lebus, entlang der Oder, liegen die Pontischen Hänge mit ihrer Trockenrasenvegetation. Ein Ausflugsziel für Frühlingssucher, denn hier blühen von Ende März bis weit in den April hinein die seltenen Frühlingsadonisröschen (Adonis vernalis).

Mit dem Namen ist die Vegetation auf den trockenen, steinigen Hängen über dem Fluss genau bezeichnet. Hier wachsen Federgräser, Graslilie, Großer Ehrenpreis, Bergklee und Wiesenküchenschelle. Auch das gelbe Adonisröschen gehört nicht hierher; seine Heimat sind die Steppen Asiens und die Gebirgshänge am Schwarzen Meer, von den Römern Pontus Euxemius genannt.

Ein sehr kleines Vorkommen der Frühlingsadonisröschen ist im Nationalpark Unteres Odertal zu finden.

Das schlaue Internet bietet für den Ursprung des Namens "Adonisröschen" gleich drei Variationen an:

  1. Adonis, wegen seiner Schönheit von Aphrodite geliebt, wurde bei Paphos auf Zypern von einem Eber getötet. Ein Racheakt der eifersüchtigen Jagdgöttin Artemis. Wo das Blut des schönen Jünglings hintropft, sprießen die Blüten der Adonis aestivalis, der roten Verwandten unseres Adonisröschens.
  2. Adonis ist wieder der Geliebte von Aphrodite, wird von einem Eber bei der Jagd getötet. Göttervater Zeus sorgt nach Bitten von Aphrodite bei seinem Bruder Hades dafür, dass der tote Jüngling in jedem Jahr für sechs Monate von der Unterwelt auf die Erde zurückkehren darf.
  3. Wie 2., nur tötete der Eber im Auftrag von Mars (der eigentlich in die römische Götterwelt gehört).

Die größten Vorkommen befinden sich auf den Hängen von Lebus und Mallnow, beide Naturschutzgebiete. Dort wo heute an den Fluss zugewandten Hängen die Adonisröschen blühen, hatten im Frühjahr deutsche Soldaten die Schlacht an der Oder gegen die sowjetischen Armeen gekämpft. Ihre Schützenmulden sind für aufmerksame Frühlingssucher leicht zu entdecken.

Informationen über die Geschichte der alten Bischofsstadt Lebus in einer besuchenswerten Landschaft finden Sie auf den Seiten der Evanglische(n) Kirchengemeinde Lebus.