Nationalpark Hainich

Der Hainich gehört zu den fünf deutschen Buchenwäldern, die seit Juli 2011 den Titel „Weltnaturerbe“ tragen dürfen. Der Nationalpark liegt mit seinen 7500 Hektar am Rande des knapp doppelt so großen Hainich, des größten zusammenhängenden Laubwaldes in Deutschland.

Bei meiner ersten Tour durch den Hainich erlebte ich den April in seiner klassischen Form: Sonne, Regen, Hagel, blauschwarzer Himmel, helles Frühlingsblau über den noch kahlen Buchen. Und mit dem Licht veränderte sich auch der Wald. Von oben, vom berühmten Baumkronenpfad aus, waren das weite Thüringer Land zusehen und auf Augenhöhe neben leeren Fruchtbechern erste Austriebe der Rotbuchen. Die Buchen im Hainich wachsen auf Muschelkalk, zu sehen am Wurzelballen mancher gestürzter Bäume.

Von den vielen Frühjahrsblühern hielt sich der Bärlauch noch zurück, aber natürlich erfreute sein zarter Knoblauchduft schon Nasen wie meine. Die Blumen hatte ich fast alle schon gesehen, gerade wieder im Grumsin, einem der anderen zum Weltnaturerbe gehörenden Buchenwälder.

Vom Wappentier des Nationalparks, der Wildkatze, sah ich im Walde natürlich keine Spur. Förster Jens Wilhelm, Chef der Naturwächter, behauptet, schon einmal eine Katze „ganz weit entfernt im Walde gesehen“ zu haben. Mit Sicherheit zu sehen sind sie in Hütscheroda, das sich seit Anfang dieses Jahres „Wildkatzendorf“ nennen darf. Finanziert übrigens von umliegenden Dörfern und vom BUND zu gleichen Teilen. Die Zahl der im Hainich lebenden Wildkatzen wird sich durch die Tiere in den großen Freigehegen nicht verändern, denn die Katzen hier sind alle Kater.

Infos/Kontakte: www.nationalpark-hainich.de
Telefon: Nationalparkzentrum Thiemsdorf 03603 - 89 24 64,
Baumkronenpfad (Gruppenanmeldungen) 03603 - 89 21 59,
Wildkatzendorf 036254 - 86 51 80,
Tourismusverband 036022 - 98 08 36.