Samburu - Löwe mit Halsband

Dem mächtigen Löwen mit dem Sender am Halsband sah man sein Alter an. In der Nähe entdeckten wir noch zwei andere ähnlichen Kalibers. Einer zerlegte in einem Busch einen jungen Elefanten, den die Löwen vermutlich in die Buschhöhle geschleppt hatten, um vor lästigen Geiern sicher zu sein. Die männlichen Löwen im Samburu besitzen keine Mähnen wie ihre Geschlechtsgenossen in der Masai Mara, so unser Führer, Fahrer und Reiseveranstalter Harald Schwindl. Schwindll lebt seit 15 Jahren in Kenia und betreibt Kinyonga Reisen von Nairobi aus. Ein Spezialist für Fotografen und Filmleute, die etwas sehen wollen und Geduld für seine Pirschfahrten mitbringen.

Samburu war für uns die vorletzte Station einer Safaritour während der Kleinen Regenzeit im November 2009. Geregnet hat es hin und wieder in der Nacht, an den Tagen kaum. Die Furcht vor Ostafrikanischem Dauerregen hatte dafür gesorgt, dass wir nur selten anderen Safariautos begegneten. Schön für uns und schön für die Tiere. Das mit 225 Quadratkilometern vergleichsweise winzige Schutzgebiet ist berühmt für seine landschaftliche Vielfalt und seine Wilddichte.

Über den Senderlöwen im Samburu wusste selbst das vielwissende Internet nichts zu sagen. Professor Heribert Hofer, Direktor des Berliner Instituts für Zoo- und Wildtierforschung, verwies auf Anfrage auf die Forschungen zu den seltenen Grevy Zebras im Schutzgebiet. Betrieben vor allem vom Zoo St.Louis (Missouri). Das Besendern von Löwen, vermutet er, könnte ein Nebenaspekt dieses Programms sein, um mögliche Gefährdungen der einheimischen Bevölkerung zu ermitteln. Die Wildtierdichte zieht vermehrt Löwen und Leoparden an. Ein intensiv betriebener Schutz der schönen Zebras dürfte auf wenig Verständnis stoßen, wenn wachsende Bestände zur Gefahr für die hier ansässigen Samburi und deren Rinderherden würde. Die Zebras mit den eleganten Streifen sahen wir meist nur zu Zweit. Alles Hengste, die nach der Paarung die Herden verlassen.

Das Ende der Dürre hatte riesige Elefantenherden nach Samburu zurückgeholt, die über den Ewaso Ngiro Fluss in das benachbarte Schutzgebiet Buffalo Springs gewechselt waren. (Dazu mehr in einem 2.Samburu-Bericht)

Als zweite Novität neben dem Löwen mit Halsband: erstmals auf meinen Seiten ein Fremdfoto, ausgeliehen von Klaus W. Blutke, der im Unterschied zu mir bei Spießbock-Jagd auch an die wunderschöne Landschaft gedacht hat, in der sich das Drama abspielte.