Lake Baringo - Schreiseeadler und Krokodile

Von den drei großen Seen im Great Rift Valley ist der Baringosee der einzige Süßwassersee, obwohl er keinen sichtbaren Zufluss hat. Am Leben dürfte er, so wird vermutet, vom Wasser unterirdischer Sickerkanäle gehalten werden.

Von den prächtigen Schreiseeadlern am Baringo hörte ich schon zu Hause von Ornithologen. Am Baringo ernähren sie ganze Familien. Im Morgengrauen tuckern die ersten Fischer mit ihrem Boot bis auf Hörweite zum Ansitzbaum des Adlers und rufen ihn heran. Wenn er nicht gerade seinen Magen vollgestopft hat, dann kommt er angesegelt und schießt zu dem für ihn mitgebrachten Fisch hinunter. In unserem Falle waren es bei zwei Anflügen an Holzstücke festgebundene kleine Tilapis. Mit Naturfotografie im wilden Afrika hat das wenig zu tun, aber natürlich habe ich auch geknipst.

Der Lake Baringo gilt als Paradies für Ornithologen. Rund 460 Arten wurden an den Ufern und auf den bewohnten Inseln im See festgestellt. Einige Dutzend Meter von unserem Quartier stiegen mehrmals am Tage Flusspferde ans Ufer. Schreckhafte Riesen, die bei jeder Störung zurück in den See flüchteten. Die Krokodile vom Baringo ließen sich nicht aus der Ruhe bringen. Und gefürchtet werden sie offenbar auch nicht. Wenige Meter vor ihren spitzen Zähnen gingen Seidenreiher, Stelzenläufer, Nimmersatte und Nilgänse ihren Geschäften nach.

Den Flammenbartvogel fotografierte ich an seinem Quartier, einem Hochhaus. Gebaut von Termiten, die aus dem schlanken Turm die Wärme gut ableiten können. Der Vogel hat in dem Hochhaus seine Bruthöhle, und er lebt von seinen Hausbesitzern. Der Lake Baringo ist nicht nur ein guter Platz für Vögel, sondern auch für Surfer, Schwimmer und andere Wasserfreunde. Von den Krokodilen drohe (angeblich) keine Gefahr. Gewarnt wird nur vor Nilpferden, denen sollte man nicht zu nahe kommen. Auf kurzen Strecken erreichen die mächtigen Kolosse bis zu 50km/h. Also besser Abstand halten und nicht reizen.