Rote Bilder, Teil 2

Den Klatschmohn habe ich nach dem ich einen halben Tag voller Frust an einem Gewässer fotografiert, an dem ich vergeblich auf einigermaßen passables Licht gewartet hatte. Und da half der Mohn am Rande eines langen Rapsfeldes über den ersten Ärger hinweg. Der Wind ließ sich aussitzen, das kennt jeder, der schon einmal schwankende Blüten fotografieren wollte - und einige der Kornblumen vor Rot waren wenigstens annähernd scharf. Andere hatte der Raps wie eine Schraubzwinge eingezwängt und stabilisiert.

Und um die Leidensgeschichte in Rot fortzusetzen: Den rundblättrigen Sonnentau hätte ich auch mit einer Unterwasserkamera fotografieren können - sein Standort, ein Hochmoor in einem Talkessel, hatte den ganzen Juniregen eingesammelt. Nur einige Pflänzchen hielten die Blüten über Wasser - ein wenig besser hatte es da die energischer nach oben strebende Rosmarinheide.

Die violett farbenen Lavendelblüten aus der spanischen Extremadura oder das Buschwindröschen passen nicht ganz ins Thema "Rot in der Natur". Was hier an roter Farbe fehlt, dass gleicht der Sonnenaufgang in Slonsk, dem Zentrum des polnischen Nationalparks "Warthemündung" aus. Ähnlich großartig kitschige Bilder wie immer wieder an der Warthe habe ich an keinem anderen Ort gesehen.