Frühjahr 2008 im Odertal

Bevor Mitte November Monat die Polder wieder geflutet werden und die Zeit der Wintergäste beginnt, will ich noch einige Fotos vom Frühjahr im Nationalpark Unteres Odertal nachreichen.

Auffallend im Vergleich zu anderen Jahren die vielen Seeadler, herumstreifend in Gruppen von 5, 7 oder 9 Vögeln, alles Junggesellen. Ausgewachsene Tiere, erkennbar am kräftigen gelben Schnabel, jagten allein oder paarweise.

Ansonsten blieb das Wasser in den Nasspoldern wie üblich, also nach den festgelegten Zeiten - und damit wie immer für einige Brutvogelarten nicht lange genug. Als ich Anfang der neunziger Jahre ernsthafter im Nationalpark zu Fotografieren begann, erlebte ich noch - dies für Kenner der Landschaft erinnert - dutzende Kiebitzpaare beim Brutgeschäft gleich neben der Teerofenbrücke oder neben dem überschwemmten Plattenweg zu den Kormoranbäumen. Die Lachmöwen versammelten sich immer wieder in den Wiesen zu Brutkolonien und immer wieder mussten sie ihre Gelege verlassen, weil das Wasser verschwand.

Das Wasserregime geht auf alte Verordnungen aus den 30er Jahren zurück. Die DDR rührte nicht daran, denn das klamme Land brauchte den Ertrag der Polderwiesen. Und jetzt geht es für die letzten im Park wirtschaftenden Bauern einfach so weiter wie immer. Die Kosten für das Leerpumpen trägt der Steuerzahler, wer sonst?