Trockenrasen 2009

In der zweiten Maihälfte fotografierte ich nach längerer Zeit wieder einmal an den Oderhängen. Laut der jüngsten Roten Liste Brandenburgs sind sie „mit ihren zahlreichen gefährdeten Steppenrasenpflanzen aus bundesweiter Sicht von herausragender Bedeutung“. Vermutlich habe ich Kostbarkeiten im Dutzend übersehen, aber bei den (fast) ständigen Winden war es schon schwer genug die bekannten Arten zu finden und dann auch noch erkennbar zu fotografieren.

Auf den Hügeln wehten Federgräser der Arten Stipa borysthenica und das Pfriemengras (Stipa capillata). Oft verschlungen mit dem blauen Wiesensalbei (Salvia pratensis), den Ästigen Graslilien (Anthericum ramusom) und dem Dreizähnigen Knabenkraut (Orchis tridenta). Die Ränder mancher Federgrasgruppen wurden eingefasst von der hellblau blühenden Schmalblättrigen Vogelwicke (Vica tenuifolia). Der äußerst seltene Kreuzenzian (Gentiana cruciata) war noch nicht zur Blüte bereit, da hätte ich vier Wochen später kommen müssen.

Meist bin ich auf Wildwechseln gegangen um die Pflanzen nicht zu beschädigen Neben einem der festgetretenen Pfade sah ich auf einer Länge von mehreren hundert Metern immer wieder einzelne Exemplare des Knabenkrauts. Offenbar kümmern sich auch Rehe darum, dass die kleine Orchidee nicht ausstirbt.