Viel Wasser in den Poldern

Natürlich bin ich am Ende des harten Winters doch noch an die Oder gefahren. Traurig, denn auf den Poldern und an den gewohnten Schlafplätzen war kaum ein Singschwan zu sehen. Dafür erlebte ich sie im tiefen Schnee, tauchend nach Raps. Die Köpfe ragten wie die Periskope eines U-Bootes aus der weißen Decke hervor.

Den langen kalten Winter scheinen die Singschwäne besser als die Höckerschwäne überstanden zu haben. Wie Axel Degen, Schwanenspezialist aus Osnabrück auf Anfrage schrieb, hätten die Gäste aus dem Norden den Überwinterungsplatz gewechselt, wenn keine Nahrung mehr zu finden war. An der Oder sah ich die Überreste einiger Tiere, die den Winter nicht überlebt hatten.

Mehr Spaß hat die Tour am ersten Frühlingstag gemacht. In den Trockenpoldern trieben sich riesige Gänsescharen umher - die Naturwächter hatten an manchen Tagen über 30.000 gezählt. Auf Wiesen unterhalb des Stolper Burgfrieds jagte ein schnürender Fuchs gleich zweimal einen Schwarm vor meine Kamera. Kormorane, die Vögel des Jahres 2010, bauten im Schwedter Polder auf den Ruinen traditioneller Brutbäume alte Nester aus oder neue auf. An der Oder ruhten sie auf angeschwemmten Bäumen und sammelten Kraft für die nächste gemeinsame Treibjagd.

Und auf den bis zum Rand gefüllten Nasspoldern glitzerte das Licht wie immer auf den weiten, von Büschen und Bäumen gesprenkelten Wasserflächen.