Singschwäne zurück in der Brutheimat, Teil 1

In der zweiten Märzwoche, herausgelockt vom Frühjahrsduft, habe ich meine erste Spreewaldrunde 2007 gedreht. Polder Kockrowsberg? Nichts. Kein einziger der angekündigten mindestens 20 Silberreiher (ich sollte auf lange erwarteten Paarungen achten!). An meinem Moorfroschrevier bei Burg statt einer blauen Versammlung nur ein kleines Fröschlein, das erschreckt ins Wasser hüpfte, als ich am Teichrand Ausschau hielt. Am Ende der Tour die Fischteiche bei Vetschau. Und hier habe ich sie dann wieder getroffen, die Singschwäne aus dem Spreewald.

Zwei Paare, jeweils einer der Vögel mit gelbem Halsring, und ein einzelner in drei der sieben Teiche. Vor Jahren habe ich hier Axel Degen, spezialisierter Biologe aus Osnabrück, mit seinen Helfern beim Beringen von Jungvögeln fotografiert. Bei Degen fragte ich nach den Biographien der beiden Ringschwäne an. Die wichtigste Information: beide schlüpften hier an den Teichen, der eine, 2R91, wurde 29. Juli 1999 hier beringt, der andere, 6R01, am 23. Juli 2001. Auch der Partner von 2R91 dürfte, so Axel Degen, ebenfalls aus dem Spreewald stammen. Er soll seinen gelben Halsring 5R18 verloren haben, wurde im vergangenem Jahr aber am Fußring der Vogelwarte Hiddensee identifiziert.

Der Spreewald hat also seine eigene, sich selbst erneuernde Population der Schwäne aus dem hohen Norden! Daran war vor fünf, sechs Jahren noch nicht zu denken.

Der ältere hat, wie Degen mitteilte, schon im vergangenem Jahr in diesem Teichgebiet gebrütet, für 6R01 wäre es die erste Brutzeit, wenn er es schaffen sollte, seinen Platz zu behaupten. Wie schon gewohnt: Im weiten Umkreis der beiden Singschwanpaare war kein Höckerschwan zu sehen. Als Nahrungskonkurrenten werden sie von den aggressiveren Schwänen mit dem gelben Schnabel sofort verjagt.